Aus anatomischer Sicht des Ohrs kann ein Hörverlust im Gehörgang, im Innenohr oder im Mittelohr auftreten. Der Grad des Hörverlusts wird in Dezibel (dB), der Maßeinheit für Lautstärke, angegeben. Je nach Grad des Hörverlusts wird zwischen Schwerhörigkeit und Taubheit unterschieden. Schwerhörige Menschen haben einen Hörverlust im Bereich von 20 bis 90 dB, während taube Personen einen Hörverlust von über 90 dB aufweisen.
Der funktionale Unterschied zwischen schwerhörigen und tauben Menschen besteht darin, dass schwerhörige Menschen Sprache hauptsächlich über das Hören wahrnehmen, während taube Menschen dies überwiegend visuell, durch Lippenlesen und mithilfe von Hörhilfen tun.
Je nach Art wird der Hörverlust in konduktiven, sensorineuralen und gemischten Hörverlust unterteilt. Ein konduktiver Hörverlust tritt häufig infolge von Infektionen oder Veränderungen im Mittelohr oder Innenohr auf und äußert sich als Störung der Schallleitung vom Außenohr zum Innenohr. Beim sensorineuralen Hörverlust beeinträchtigen Schädigungen der Nervenstrukturen die Wahrnehmung von Schallreizen. Dieses Problem kann in der Cochlea, im Hörnerv oder im Hörzentrum des Gehirns liegen. Gemischter Hörverlust umfasst sowohl konduktiven als auch sensorineuralen Hörverlust.
In Bezug auf den Zeitpunkt des Auftretens kann ein Hörverlust vor der Geburt, während der Geburt oder nach der Geburt auftreten. Neben dieser Einteilung nach Zeitpunkt gibt es eine weitere Unterscheidung: Ob der Hörverlust vor oder nach dem Spracherwerb eintritt.
Heute wird das Gehör von Neugeborenen vor der Entlassung aus der Geburtsklinik überprüft. Eine frühzeitige Erkennung des Hörverlusts ist wichtig, um rechtzeitig und angemessen rehabilitierend eingreifen zu können, was die Folgen des Hörverlusts mildert und die Lebensqualität der betroffenen Person verbessert.
Symptome, die auf einen Hörverlust hinweisen:
Symptome, die bei Babys oder Kindern auf einen Hörverlust hinweisen: